Kindheit verändert sich. Während frühere Generationen ihre Nachmittage auf der Straße, im Wald oder mit selbst erfundenen Spielen verbrachten, sind heutige Kinder stärker von digitalen Medien, Terminen und Strukturen geprägt. Der Workshop „Kindheit im Wandel – Teil 1“ nahm genau diesen Gegensatz in den Blick und fragte: Was brauchen Kinder heute, um gesund, resilient und selbstwirksam aufzuwachsen?
Im Workshop wurde deutlich: Gestern und heute unterscheiden sich gravierend.
Gestern war Kindheit von Draußensein geprägt: Spielen mit Freund:innen, Natur erleben, eigene
Fantasie nutzen, Rollen aushandeln im freien Spiel. Früher mussten wir Kinder „reingeholt“ werden, z.B. zum Abendessen.
Heute verbringen Kinder deutlich mehr Zeit drinnen, oft am Bildschirm. Digitalisierung bietet zwar
Chancen, verändert aber auch die Art, wie Gehirne lernen, Informationen verarbeiten und sich
Strukturen ausbilden.
Wir sprachen auch darüber, wie Rollenverteilungen, Strukturen und Rituale sich verändert haben. Früher
waren sie fester und klarer, heute sind Familienbilder vielfältiger und flexibler – manchmal aber
auch unsicherer. Kinder brauchen deshalb Orte, an denen sie Halt, Orientierung und sichere
Rahmenbedingungen erfahren.
Ein zentrales Thema war: Was können wir Kindern mitgeben?
- Wir können ihre Selbstwirksamkeit stärken – indem sie erleben, dass ihr Handeln Wirkung hat.
- Wir können ihre Frustrationstoleranz aufbauen – denn nicht immer läuft alles nach Plan, und das
ist ein wichtiger Lernprozess.
- Und wir dürfen uns selbst nicht vergessen: „Wer nichts hat, kann nichts geben.“ Nur wenn wir als
Erwachsene für unsere eigene Kraft, Gesundheit und Balance sorgen, können wir Kinder stark
begleiten.
Der Workshop endete einem klaren Fazit: Kindheit mag sich
verändert haben, doch unsere Aufgabe bleibt gleich – Kinder brauchen Erwachsene, die ihnen
Räume der Sicherheit, der Entwicklung und der Freude eröffnen.