Atmen

Ohne darüber nachzudenken und ganz selbstverständlich atmet ein gesunder Mensch am Tag durchschnittlich 20.000 Mal ein und aus. Atmen ist das Natürlichste auf der Welt. Leiden wir nicht gerade an einer Lungenerkrankung, beachten wir den Atem viel zu selten. 

Vom ersten bis zum letzten Atemzug. 

Beim „Betreten“ der Welt, sind alle an der Geburt teilnehmenden Menschen erleichtert über den ersten Baby-Schrei. Die Lungen sind vom Fruchtwasser befreit und es wurde Platz für die Atemluft geschaffen. Alle können aufatmen. Der letzte Atemzug hingegen ist gleichzeitig das körperliche Verlassen der Welt. Über das Atmen versorgen wir unseren Körper unter anderem mit lebensnotwendigem Sauerstoff. Bekommen wir schlecht Luft, spüren wir dies sofort in jeder Zelle unseres Körpers. Eine Energiegewinnung ohne Sauerstoff ist undenkbar.  Die Atmung können wir entgegen aller anderen Vitalfunktionen (Schwitzen, Herzschlag, Darmtätigkeit etc.) bewusst beeinflussen. Den Atem aber können wir auf Kommando anhalten, beschleunigen, zum Stocken bringen. Wir können hecheln, flach atmen, tief in den Bauch oder nur in die Brust, über die Nase oder den Mund atmen. Das heißt, wie, wie häufig und wieviel wir atmen, können wir beeinflussen.  

Neues aus der Gehirnforschung: Die Atmung synchronisiert das Gehirn

Die Atmung kann die Denkleistung beeinflussen. Im Rhythmus der Atmung synchronisiert sich die neuronale Aktivität in der gesamten Großhirnrinde. Bei bewusstem Einatmen über die Nasenatmung treten sogar besondere Effekte ein.

Aufgrund der Nasenatmung, welche über den Riechkolben läuft, wird die Hirntätigkeit angeregt. Eine Studie in Chicago hat ergeben, dass beim Einatmen eine höhere Merkfähigkeit des Gehirns besteht als beim Ausatmen. 

In einem Experiment an der Northwestern University in Chicago wurden Probanden Bilder vorgelegt. Die Bilder, die beim Einatmen aufgezeigt wurden, konnten sich die Probanden besser merken als die Bilder die bei der Ausatmung erschienen.  Die Gehirnforschung ist hier noch am Anfang. Weitere Ergebnisse können mit Spannung erwartet werden.  Für uns aber bedeutet das im Lernprozess: die Merkfähigkeit wird über die Naseneinatmung erhöht. Lernen Sie zum Bsp. Begriffe oder Vokabeln, so achten Sie auf Ihre Atmung.

Fazit: Schenken Sie Ihrem Atem eine größere Aufmerksamkeit, atmen Sie bewusster und Sie werden schon sehr schnell positive Veränderungen wahrnehmen.