Pädagogik und Pflege brauchen Wandel

Von Herzen pflegen oder pädagogisch begleiten

Die Ursprünglichkeit und die Natürlichkeit aus dem Herzen heraus zu pflegen oder pädagogisch zu begleiten. Das ist doch wahrer Luxus. Was meinen Sie?

Aus ehrlichem Bedürfnis heraus, natürlich, echt, das fühlt sich um Welten besser an, als wenn jemand den Job einfach macht! Es ist heilsam und kann auch durch keine Technologie oder künstliche Intelligenz ersetzt werden. Das ist es, was uns als Menschen ausmacht. In einer Gesellschaft, in der wirtschaftliches Wachstum und „Höher, schneller, reicher …“ ein populärer Antreiber ist, finden diese Menschen nur selten Gehör.

Pädagogik und Pflege brauchen keine Sprüche, sie brauchen Wandel.

Zuckerstreusel drüber streuen, also eine positive Einstellung auch in ungünstigen Situationen bewahren... Das reicht lang nicht aus, um der Situation in Gesundheits-, Pflege- und sozialen Berufen zu begegnen. Pädagogik und Pflege lässt sich nur aus dem Herzen heraus praktizieren, wenn für Ausgleich und Balance gesorgt ist. Darum ist es sinnführend, wenn sich unsere Arbeit in die Lebensplanung einpasst. Nicht umgekehrt. Unsere Lebensmodelle haben sich schon lang verändert und werden das auch weiterhin tun. Sie sind kein starres Konstrukt mehr. Sie formen sich ganz nach Lebensphase, Lebensumstand, Bedürfnissen usw. Wir erleben in vielen Branchen die Entwicklung einer freieren Arbeit. Und auch Zeit für Ausgleich und Regeneration wird heute von vielen Unternehmen schon als Notwendigkeit verstanden und zählt zu nachhaltigem Personalmanagement.

Neues Arbeiten auch für Pflege und Pädagogik?

Doch zeitgemäße Arbeitszeitmodelle im Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen sind entweder sehr selten oder noch lang nicht in Sicht. Dabei tragen sie einen hohen Teil zur Attraktivität des Jobprofils bei. Einrichtungen, Krankenhäuser usw. setzen sich meist aber zusammen aus einem großen systemischen Aufbau. Viele unterschiedliche Interessenvertretende arbeiten ineinandergreifend zusammen. Die Systeme sind meist über Jahrzehnte gewachsen und mit ihnen die Menschen und ihre Gewohnheiten. Darum ist es hier weitaus aufwendiger, behäbiger und kostenintensiver eine Veränderung zu schaffen, als es beispielsweise für ein Start-up möglich wäre.

Möglichkeiten erkennen und nutzen

Die Zeitarbeit verstehen wir als unterstützendes Modell. Mit ihr können wir auch für Krankenpfleger:Innen, Altenpfleger:Innen, Erzieher:Innen usw. eine berufliche Alternative schaffen. Das ist einer der Gründe, aus denen wir uns gerade für dieses Arbeitgebermodell entschieden haben. Arbeitnehmende können ihre Zeit viel flexibler an ihre privaten Pläne anpassen. Und diese auch flexibel verändern, wenn sich die individuelle Lebenssituation verändert. Ohne den Arbeitgebenden zu wechseln. Es ist uns möglich auch alleinerziehenden Eltern die Arbeit in den Berufszweigen Gesundheit, Pflege und Pädagogik zu ermöglichen. Genauso wie den Wiedereinstieg nach der Elternzeit. Das ist ein Personenkreis, dem es anderenfalls sehr schwer gemacht würde.

Einige unserer Mitarbeitenden nutzen unser Unternehmensmodell auch, um sich Lebensträume zu verwirklichen. Das kann ein Studium neben dem Beruf genauso sein wie eine Weltreise. Ich kann Ihnen von zwei Freundinnen aus dem Bereich der Krankenpflege berichten, die im ersten Teil des Jahres ein volles Arbeitspensum durchgezogen haben, um im verbleibenden Teil ferne Länder zu bereisen. Und das innerhalb des einen Angestelltenverhältnisses.